Freundeskreis Spende ermöglich den Erhalt eines Naturschatzes, hilft der Artenvielfalt und dem Klimaschutz

Henrike Hoffmann, Flächenmanagerin der Stiftung Naturschutz für den Bereich Stormarn und Silvia Janzen, 1 Vorsitzende des Freundeskreises bei der symbolischen Scheckübergabe direkt im geförderten Gebiet

Der Freundeskreis der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Projekte der Stiftung nachhaltig zu fördern – ideell und finanziell.

So konnte nun dazu beigetragen werden, ein Natur-Kleinod mit einem naturschutzfachlich sehr wertvollen Offenlandbereich und einem alten, ausgeprägten Eichen-Birk-Wald in der Nähe des Dorfes Braak im Kreis Stormarn noch wertvoller zu machen!

Die 3 Hektar große Fläche wurde schon vor 20 Jahren von der Stiftung Naturschutz erworben. In einem rundherum stark landwirtschaftlich genutztem Bereich wurde hier seitdem nur extensive Mahd betrieben. Sehr seltene Pflanzenarten wie das Wasser-Greiskraut (Rote Liste SH 1 – stark gefährdet!), der Flammende Hahnenfuß, die Schwarze Wiesensegge oder die Schlank-Segge fanden hier eine Heimat. Die Fläche ist anmoorig – bedeutet auf dem Weg zur Vernässung, wenn nicht der Klimawandel immer trockenere Sommer hervorbrächte und die Wiese aufgrund eines Grabens noch entwässert würde.

Begrenzt wird die Fläche durch einen kleinen, urwüchsigen Mischwald mit uralten Eichen und Buchen. Ein seit langem  naturbelassener Waldstandort, der einen Rückzugsort für die Tiere darstellt.

Über die Fläche führt schon lange ein vertiefter Entwässerungsgraben – dieser soll nun mit Hilfe der Freundeskreis-Spende von 3.000 Euro angestaut und teilverfüllt werden. So findet eine bessere Vernässung und Wasserrückhalt in der Fläche statt.  Weiterhin soll alter Stacheldrahtzaun entfernt werden.

Die natürliche Rückkehr der für diesen Standort typischen Pflanzen-, Tier- und Insektenwelt wird wiederhergestellt. Eine dauerhaft artenreiche Nasswiese mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten, die in der Umgebung kaum noch vorkommen, kann hier wiederbelebt werden. 

Bei der Begehung der Wiese durch Henrike Hoffmann und Philipp Meinecke, Stiftung Naturschutz und Silvia Janzen, 1. Vorsitzende des Freundeskreises, wurden schon eine Menge an Amphibien, Schmetterlinge und Libellen gesichtet. 

„Diese Fläche ist ja ein wahrer Naturschatz! Nicht nur aufgrund der artenreichen Feuchtwiese, des oberen Trockenrasens, sondern auch wegen der Entdeckung des alten Waldes, der vielleicht noch so manchen Schatz versteckt,“ so Silvia Janzen.

Lebende Moore sind nicht nur Lebensraum spezialisierter Tiere und Pflanzen sondern binden auch Kohlendioxid aus der Luft für Jahrhunderte und helfen so beim Klimaschutz.

Der Freundeskreis freut sich sehr, mit dieser Spende so einen Naturschatz gemeinsam mit der Stiftung heben zu können! Auf dieser kleinen Fläche kann man schon gut erkennen, wie man mit den richtigen Maßnahmen die Artenvielfalt retten und erhöhen kann. Solche Projekte will der Freundeskreis gerne noch weiter ausbauen und mit seinen Mitgliedern unterstützen. 

Der Freundeskreis der Stiftung Naturschutz wurde vor rund zweieinhalb Jahren gegründet. Die Mitglieder beteiligen sich aktiv an der Auswahl der Projekte, die gefördert werden. Interessierte können sich unter www.freundeskreis-naturschutz.de informieren. 

Spende macht Saatgut-Aktion möglich

Spende der Förde Sparkasse macht Saatgut-Aktion möglich (v.l. Nicola Brockmüller, Stiftung Naturschutz SH, Silvia Janzen, Freundeskreis,  Carsten Zarp, Förde Sparkasse)

Blütenmeer- und Insektenretter werden – Bis zum 28. Februar 2019 mit deinem Projekt bewerben! 

Die erste Spende für den neuen Verein ging von der Förde Sparkasse ein! Für dieses Geld erwarb der Freundeskreis der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein regionales Saatgut von Blühpflanzen. Die Stiftung Naturschutz verdoppelte diesen Betrag noch einmal. Es können naturnahe Blumenwiesen und artenreiche Pflanzengemeinschaften entstehen! So kann gleich in mehrfacher Hinsicht die Natur in unserer Region gestärkt werden. Einerseits helfen wir Menschen, ihre Fläche naturnäher zu gestalten. Das Beste ist: Wir helfen den Insekten und Vögeln mit Nahrung und den Blühpflanzen, die sich wieder ansiedeln können. Die Pflege ist weit weniger aufwändig als beim herkömmlichen Zierrasen. Die Blumenwiese benötigt keine Düngung und erst recht keine Spritzmittel. Es reichen max. drei Schnitte pro Jahr – am liebsten mit der Sense. Nur eines muss man bedenken: Blumenwiesen eignen sich NICHT als Spiel- oder Sportstätten! Aber an deren Rand ist natürlich alles möglich;-).

Wie kann ich heimisches Saatgut für eine blühende Wiese vom Freundeskreis erhalten?

    – Jeder Privatperson, Institution oder Unternehmen kann sich bewerben, die ein passendes Grundstück ihr eigen nennt.
    – Die eigene Fläche sollte von min. 20 – max. 100m2 groß sein (wenn  mehr Fläche, dann wird gesondert abgesprochen! Grund: Wir möchten soviel Menschen wie möglich ermöglichen, bei der Aktion mitzumachen!)
    – Die Fläche sollte sich eignen (siehe unten: Was muss beachtet werden)
    1. – Sie schreiben uns (max. 1/2 Din A4 Seite!) eine Mail, wie groß die Fläche ist, was jetzt dort wächst, warum Sie das Saatgut haben möchten. Machen Sie gerne ein Foto!

 

    Alle Bewerber werden bis zum 28. Februar 2019 gesammelt. Dann entscheidet eine Jury bestehend aus dem Freundeskreis, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein die Teilnehmenden – bis das Saatgut vergeben ist und bis zum 22. März 2019. Also haben viele Teilnehmer die Chance, egal ob große oder kleine Fläche. Das Projekt zählt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Dies ist eine Aktion des Freundeskreises der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Bei den Einsendungen werden die Datenschutzrichtlinien der Stiftung Naturschutz eingehalten.
    Was muss beachtet werden beim Anlegen einer insektenfreundlichen Blühwiese:

Standort: möglichst sonnig, wenig Belastung durch Spiel, Sport etc. Es können Standorte in Privatgärten, Schrebergärten Flächen in Parks, Kindergärten, Seniorenwohnheime oder Flächen vor Betriebsgelände sein.

Boden: Möglichst Wasserdurchlässig, nährstoffarm. Wenn nicht nährstoffarm: Untermischen von Sand/feiner Kies um „abzumagern“. Je magerer der Boden, desto besser lässt sich die heimische Blumenwiese erhalten.

    Vorbereitung:
    Rasen: Grassoden abtragen, umgraben, gegeben falls Sand untermischen. Verdichtete Böden sollten bitte tiefgründig aufgelockert werden. Eine Aussaat sollte möglichst im Frühjahr erfolgen. Gerne zwischen April und Juni. ACHTUNG: Wir liefern das Saatgut, den Rest machen Sie!
    Bestehende Wiese: Soll das Blütenmeer in eine eher „langweilige“ Wiese eingebracht werden, sollte man offene Bodenstellen nutzen. Diese können z.B. von Maulwürfen entstehen. Das dauert – ist aber nicht so ein radikaler Eingriff und es macht Spaß zu sehen, wie sich die Flecken entwickeln und aussähen! Eine besonders schnelle Methode nutzt die Stiftung Naturschutz: Sie säht zusätzlich den Klappertopf aus.
Großer Klappertopf
    Der Klappertopf ist ein sogenannter Halbschmarotzer, der mit seinen Wurzeln die Nährstoffe der Gräser absaugt – diese werden so geschwächt. Daher sehen Landwirte den Klappertopf nicht gerne und er wurde im Grünland schon fast ausgerottet. Wir Blütenmeer-Liebhaber lieben aber diesen feine, gelben Gesellen Denn er garantiert doch, dass bald eine Blumenwiese wachsen kann, da das Gras geschwächt wird. Auch ist der Klappertopf nur einjährig – er vermehrt sich nur durch Samen. So bleibt an der Stelle des Klappertopfes wieder eine freie Stelle für Blumensamen! Der Klappertopf fördert die Artenvielfalt auf Blütenwiese und am Wegesrand nachhaltig, natürlich und vor allem wunderschön! Weiterhin sollte man das Mähgut einfach auf der Wiese liegeblassen – so trocknet es, Samen fallen heraus und nach und nach wird es immer bunter!
    Pflege und viele weitere Infos hier: Blütenmeer2020